Trier. Die Stadt Trier und der Verein KRASS e.V. haben ein Kinderschutzlied veröffentlicht. Das Musikvideo soll Kinder und Jugendliche in Problemlagen ermutigen, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen – z.B., wenn sie misshandelt, missbraucht oder gemobbt werden, sie unter der Trennung ihrer Eltern leiden oder von ihren Eltern vernachlässigt werden. An der Produktion waren viele Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Stadtteilen beteiligt, die gemeinsam mit den Machern und Kooperationspartnern vergangenen Freitag die Premiere des Musikvideos im Broadway Filmtheater feierten.
„Die Idee war, etwas zu schaffen, mit dem sich möglichst viele Kinder und Jugendliche aus allen Trierer Stadtteilen identifizieren können“, erklärt Elke Burchert, Netzwerkkoordinatorin für Kinderschutz, Frühe Hilfen und Familienbildung beim Trierer Jugendamt. Als Kooperationspartner für das Projekt gewann sie den Verein KRASS Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche, der die Musikvideoproduktion zwischen Februar und Mai 2023 umsetzte.
Der Bitburger Musiker Marc Rohles schrieb die Musik für das Kinderschutzlied und leitete die Produktion. Der Text stammt von der Trierer Autorin Franziska Wonnebauer. Einige Kinder brachten bei einem Schreibworkshop ihre Ideen für den Text ein.
Über Gesangscastings in Trierer Jugendzentren wählte eine Jury vier talentierte Sängerinnen und Sänger aus, die das Lied gemeinsam mit dem Jugendchorleiter des Stadttheaters einstudierten.
Weitere Kinder und Jugendliche waren an den Dreharbeiten für das Musikvideo beteiligt:
Hauptdarstellerin Finnja Lukas spielt im Video ein Mädchen, das in der Schule gemobbt wird. Die 13-Jährige steht regelmäßig mit dem Jugendchor des Trierer Theaters auf der Bühne. Trotzdem war das Musikvideoprojekt auch für sie aufregend: „Das war nochmal eine ganz neue Erfahrung mit der Kamera und das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht.“
Hauptdarsteller Vitus Vasa hat sich mit der Mitwirkung im Musikvideo einen Traum erfüllt und endlich sein Schauspieltalent erprobt. Der 10-Jährige ist im Video in die Rolle eines Jungen geschlüpft, dessen Mutter (gespielt von Stephanie Theiß) alkoholkrank ist und nicht in der Lage ist, den Alltag zu bewältigen. Statt mit seinen Freunden ins Kino zu gehen, muss der Schüler daher den Einkauf machen.
Beide Kinder werden schließlich durch die Sängerinnen und Sänger des Videos ermutigt, sich Hilfe zu suchen. Dazu werden im Video die Telefonnummern vom Kinder- und Jugendtelefon des Kinderschutzbundes Trier und der Nummer gegen Kummer eingeblendet.
In der Bridge schaffen die Kinder es dann „ans Licht“. Der Text wird hoffnungsvoller. So heißt es zum Beispiel: „Wir hissen die Flagge der Hoffnung. (…) Wir klettern auf den Mast, haben keine Höhenangst, voller Wunder ist die neue Welt.“ Und: „Wir sind oben angekommen, haben’s geschafft, fühl’n uns mächtig. Die Probleme sehen klein von hier oben aus, der Moment unvergesslich.“
Gerappt wird diese Bridge vom 12-jährigen Adem Shakjirov. Dass dies sein erstes größeres musikalisches Projekt ist, merkt man dem Schüler gar nicht an, so souverän geht ihm der Sprechgesang von den Lippen. Gemeinsam mit seinen Gesangs-Kolleginnen Johanna Richter und Lale-Geraldine Kirchhoff hat er das Kinderschutzlied im Mai im Anschluss an das Präventionstheaterstück gegen sexuellen Missbrauch „Trau dich“ in der TUFA aufgeführt. Damals bekamen die Kinder viel Applaus von rund 260 Schülern und Lehrern. Sängerin Johanna Richter erinnert sich: „Das ist sehr toll, dass wir so viel Applaus bekommen haben, das hat mich schon bisschen berührt.“
Auch die 16-jährige Lale ist froh, Teil des Projekts zu sein: „Ich fand es schön, dass ich meine Stimme für einen guten Zweck nutzen konnte und damit Menschen bewegen kann. Das hat mich wirklich glücklich gemacht.“
Komponist und Produzent Marc Rohles freut sich über die positive Resonanz zum Musikvideo bei der Auftaktveranstaltung im Broadway: „Es ist ein total schönes Gefühl, das hier zu sehen.
Das Musikvideo zum Kinderschutzsong „Komm ans Licht“ läuft in den nächsten Wochen in der Filmvorschau im Kino „Broadway Filmtehater“ in Trier. Außerdem kann man es auf den Kanälen von KRASS e.V. und der Stadt Trier bei Instagram und bei YouTube sehen.