KRASS bringt Kinder zur Kultur! Die Rheinische Post berichtet.

Vor zwölf Jahren hat Claudia Seidensticker den Verein gegründet. Inzwischen haben unzählige Kinder die Angebote wahrgenommen. Auch Corona konnte die Arbeit nicht ausbremsen. Die Rheinische Post hat darüber berichtet.

Die Rheinische Post berichtet in ihrem Artikel, dass Claudia Seidensticker vor zwölf Jahren den Verein KRASS ins Leben gerufen hat, der mittlerweile mehr als 36.000 Kindern kreative Angebote ermöglicht hat. Trotz schwerer gesundheitlicher Rückschläge nach einem Autounfall ließ sie sich nicht entmutigen und konzentrierte sich auf ihre Begabungen in Kunst und Kunstvermittlung, wodurch sie ihre neue Lebensaufgabe fand.

Mit der ersten Aktion ins Guinness-Buch der Rekorde

Ihr erstes Projekt machte sofort Schlagzeilen: In einem Straßenbahndepot gestalteten 163 Kinder eine 60 Meter lange Leinwand, unterstützt von zahlreichen Freiwilligen. Damit schaffte sie es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde. Dieses Erlebnis bestärkte sie in ihrem Entschluss, 2009 den Verein KRASS zu gründen. Ziel war es zunächst, benachteiligten Kindern aus finanziell schwachen Familien Zugang zu künstlerischen und kulturellen Aktivitäten zu eröffnen. Schnell wurden Partnerschaften mit Schulen und sozialen Einrichtungen wie Caritas und AWO aufgebaut, Stipendien für Klavierschüler vergeben und die Zusammenarbeit mit bezahlten Künstler*innen organisiert.

Dort hingehen, wo die Kinder sind

Die internationale Ausrichtung des Vereins zeigte sich in einem EU-Projekt mit einer Schule in Heerdt, bei dem Kinder aus 27 Ländern gemeinsam Leinwände gestalteten. 2014 wurde KRASS zusätzlich durch die Spende eines Busses unterstützt, der nun mit Materialien und Mobiliar ausgestattet jeden Tag die Düsseldorfer Spielplätze anfährt. Der Verein verfolgt das Ziel, Kinder dort zu erreichen, wo sie leben und ihre Freizeit verbringen, um ihnen den Zugang zu Kunst und Kultur zu erleichtern.

Flüchtlingskrise

Während der Flüchtlingskrise gehörten die Vereinsmitglieder zu den ersten Helfern, die Kinder in Unterkünften betreuten, Ausflüge in den Wald organisierten und Familien vor Ort unterstützten. Dabei lernten die Kinder nebenbei Deutsch. Dieses Engagement wurde später systematisch im MediaLab von KRASS fortgeführt, wo Deutschunterricht und kostenlose Nachhilfe durch ausgebildete Lehrkräfte angeboten werden, pandemiebedingt zeitweise auch digital über Zoom.

Kunstschule für Kinder von Wanderarbeitern

Auch international setzte Seidensticker ihre Arbeit fort: Während eines Aufenthalts in Shanghai koordinierte sie die Projekte per Telefon und Videoanruf. Zudem eröffnete sie eine Kunstschule für Kinder von Wanderarbeitern, die keinen Zugang zur regulären Schule hatten, um ihnen kreative und praktische Fertigkeiten zu vermitteln.

Zugang zu Musik- und Kunsttherapien

Zurück in Düsseldorf engagierte sich Seidensticker 2015 für schwerstkranke Kinder in der Uni-Klinik und ermöglichte ihnen Zugang zu Musik- und Kunsttherapien. 2019 organisierte KRASS einen eigenen Kinderrechte-Wagen für den Karneval, an dem 90 Kinder aus 35 Nationen mitarbeiteten, Kostüme nähten und den Wagen bemalten – ein Projekt, das die Bedeutung von Kinderrechten in der Gesellschaft unterstreicht.