„Sauwer“ Sach: Bluesaorsch rockt bei Benefizkonzert für KRASS vor Ort Trier
Trier. „Yeah, the house is rocking“, singt Lead-Sänger Stephan Wonnebauer und hält das Mikrofon Richtung Publikum. Schon stimmen die Zuschauer ein: „Yeah, the house is rocking“. Und wie das Haus rockt! Im Biergarten des Kult(ur)-Cafés „Mohrenkopf“ steht die Trierer Band „Bluesaorsch“ auf der Bühne, um gemeinsam mit ihren Fans die Rock- und Blues-Hits von u.a. ZZ Top, Chuck Berry und Wilson Pickett zu feiern. Die fünf Musiker mit ihren schwarzen Hüten stimmen einen Ohrwurm nach dem anderen an und heizen das Publikum mit temporeichen Songs, rockiger Gesangsstimme und fetzigen Gitarrensoli ein. Das Publikum lässt sich mitreißen und macht begeistert mit: Auf dem Spielplatz hinter der Bühne toben Kinder fröhlich und kicken sich zur Musik einen Ball zu. Die meisten erwachsenen Gäste genießen das Konzert bei Wein oder Bier. Viele sind mit der englischsprachigen Musik aufgewachsen und sind entsprechend textsicher. Manche filmen begeistert mit dem Handy mit.
„Das ist unsere Zeit gewesen, unsere Jugend. Dadurch höre ich die Musik immer gerne“, freut sich Zuschauerin Astrid. Hanna und Walter Richter sind langjährige Fans der Bluesärsche. „Wir mögen die Musik und die Leute“, erzählen sie. Das erste Konzert von Bluesaorsch hätten sie vor mehr als 30 Jahren im Hinterhof einer Gewerkschaft gesehen. Seitdem sind sie treue Fans der Trierer Kult-Blues-Rock-Band.
Bevor es in eine kurze Pause geht, kündigt der Sänger an: „Wie ihr wisst, ist der Eintritt heute ja frei. Dafür geht der Hut rum.“ Alles, was im Hut landet, spendet die Band für einen guten Zweck. Dieses Mal unterstützt Bluesaorsch den Trierer Standort des Vereins KRASS e.V. Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche. Der Verein setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche – unabhängig von ihrer Herkunft – kostenlosen Zugang zu Bildung, Kunst und Kultur erhalten. Alle Angebote des Vereins sind für die Teilnehmenden kostenlos, um vor allem Kindern aus finanziellen Risikolagen die Teilnahme an den Workshops und Projekten in den Bereichen Musik, Bildende Kunst, Tanz und Kultur zu ermöglichen. Am Ende der Pause sind satte 521 Euro im Hut gelandet, die noch am selben Abend an die Leiterin des Vereinsstandorts überreicht werden.
Als es kühler wird und die Band einen langsamen Blues anstimmt, wird es im Biergarten des Cafés Mohrenkopf richtig gemütlich. Unter dem Blätterdach der alten Kastanienbäume kuscheln sich die Gäste in Decken ein und wiegen sich und ihre Liebsten zur Musik. In den Baumkronen leuchten Lichterketten.
Gegen Ende wird die Musik dann nochmal laut und fetzig. Als sich die Band verabschieden will, rufen die Zuschauer „Aanen noch!“ und „Zugabe!“. Das lassen sich die Herren von Bluesaorsch nicht zwei Mal sagen. Schon springt Leadsänger Stephan Wonnebauer von der Bühne und läuft von Tisch zu Tisch, um das Publikum mit dem Lied „Alright now“ von „Free“ ein letztes Mal an diesem Abend zum Mitsingen aufzufordern. Am Ende johlt, klatscht und pfeift das Publikum und ein stimmungsvoller Abend geht zu Ende. Oder um es mit den Worten eines Zuschauers zu beschreiben: Das war „sauwer“!