Die Zeitschrift „Düsseldorf für Kinder“ vom Überblick Verlag berichtet über die Entstehung von KRASS e.V. im April 2010. In dem Artikel steht, dass Claudia Seidensticker nach einem schweren Autounfall, der sie ins Koma und auf das Krankenbett zwang, eine beeindruckende Rückkehr ins Leben und zur Kunst geschafft hat. Trotz zahlreicher Operationen und Implantate überwand sie die lebensbedrohliche Situation und widmet sich seitdem mit voller Energie der Förderung von Kreativität von Kindern.
Schon seit 25 Jahren arbeitet die ehrenamtlich Vorsitzende in Wechselausstellungen und Projekten, um Menschen das freie Malen näherzubringen. Nach ihrer Genesung entstand die Idee, ein riesiges Kinderatelier zu veranstalten, in dem Kinder ihre Gefühle stressfrei und ohne Bewertung auf einer 60-Meter-Leinwand ausdrücken können.
Das erste „Größte Kinderatelier“
Bereits 2008 setzte Seidensticker ihre Idee in die Tat um. Sie entwickelte ein Konzept, organisierte über das Internet ein Netzwerk von Helfern und zog nach Düsseldorf-Heerdt, wo mehr Platz für die Veranstaltung zur Verfügung stand. Im September desselben Jahres kamen rund 500 Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren zusammen, um gemeinsam mit Begleitpersonen zu malen. Besonders wichtig war, dass auch Kinder aus bedürftigen Familien kostenlos teilnehmen konnten. Die Aktion wurde unter der Schirmherrschaft von Ursula von der Leyen durchgeführt und erreichte prompt einen Guinness-Rekord.
Ehrenamtliches Engagement und Vereinsgründung
Das Projekt führte zur Gründung des Vereins KRASS e. V., der sich der Förderung künstlerischer Aktivitäten für Kinder und Jugendliche widmet und durch Spenden finanziert wird. Der Verein wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem im Rahmen der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ für besondere Kreativität und Innovation. Über das jährliche Kinderatelier hinaus organisiert der Verein weitere Aktionen für Kinder und Jugendliche, wobei Patenschaften Kindern aus bildungsfernen oder finanziell schwachen Familien den Zugang zu Kunst ermöglichen.
Pädagogisches Konzept
Ein zentraler Aspekt ihres Projekts ist die Förderung einer unbedingten, wertfreien Kreativität: „Alles, was du auf die Leinwand bringst, ist gut. Keiner hat das Recht, es zu bewerten.“ Diese Haltung soll den Kindern helfen, Selbstvertrauen zu entwickeln und ihre persönliche Ausdrucksfähigkeit zu stärken. Seidensticker sieht darin die Möglichkeit, dass Kinder „riesig wachsen“ und sich künstlerisch entfalten können.

