Ein außergewöhnliches Kunstwerk der Künstlerin Yoko Ono hat nun seine neue Heimat in Düsseldorf gefunden: Der „Wish Tree“. Der Wunschbaun war zuvor in der Tate Gallery in London und in der Kunstsammlung NRW ausgestellt. Auf ausdrücklichen Wunsch von Yoko Ono sollte der Baum nach der Ausstellung nicht entsorgt, sondern an eine gemeinnützige Organisation übergeben werden – ein würdiges Weiterleben für dieses besondere Kunstwerk. Die → Rheinische Post hat ausführlich darüber berichtet.
Heute steht der Olivenbaum bei KRASS e.V. in Düsseldorf-Eller, Jägerstraße 31. Wir führen die Tradition im Sinne von Yoko Ono fort! Kinder sind herzlich eingeladen, ihre Hoffnungen und Träume aufzuschreiben und an den Wunschbaum zu hängen. Aber auch alle anderen Interessierten können den Wish Tree besichtigen und Teil dieser besonderen Friedensbotschaft werden. Der Baum kann montags bis freitags jeweils von 16 bis 18 Uhr besucht werden. Zettel und Stifte gibt es in den Räumen von KRASS. Einfach vorbeischauen, ohne Anmeldung!
Ihr möchtet mehr über den Wish Tree von Yoko Ono erfahren? Dann los!
Es gibt Kunstwerke, die nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch zur aktiven Teilnahme einladen. Yoko Ono’s Wish Tree gehört zu diesen besonderen Werken. Seit Mitte der 1990er-Jahre erfreuen sich Menschen auf der ganzen Welt an den Wunschbäumen und hängen Wünsche, aufgeschrieben auf Zetteln, an die Zweige. Daraus entsteht eine gemeinschaftliche Wirkung.
Wie ist die Idee des Wisch Trees entstanden?
Die Inspiration geht auf Yoko Onos Kindheit in Japan zurück. Dort erlebte sie, wie Menschen in Tempelhöfen kleine Zettel mit Bitten oder Wünschen an Bäume gebunden haben. Aus der Ferne wirkten die weißen Streifen wie Blüten – fragile Hoffnungen, die durch ihre Vielzahl eine eindrucksvolle Erscheinung bildeten. Dieses Bild prägte Ono dauerhaft.
Im Jahr 1996 verwandelte Ono diese Erinnerung in ein künstlerisches Projekt. Sie stellte erstmals Bäume in Ausstellungen auf, an denen Besucher ihre Wünsche befestigen konnten. Der Titel lautete Wish Tree. Die Anweisung war schlicht: „Schreibe einen Wunsch auf, falte ihn, binde ihn an einen Ast – und lade andere ein, dasselbe zu tun.“
Von der ersten Aufstellung des Wunschbaums bis zum Wunscharchiv
Der Wish Tree, der bereits 1996 das erste Mal in Finnland aufgestellt wurde, folgt einem klaren, einfachen Ablauf, der zugleich die gesellschaftlich Kraft des Werks ausmacht. Zunächst wird ein Baum gepflanzt oder aufgestellt, der häufig der jeweiligen Umgebung der Region angepasst ist – etwa ein Olivenbaum, Apfelbaum, Zitronenbaum, Eukalyptusbaum oder Dogwood. Rund um den Baum liegen Karten oder Etiketten bereit, auf denen Besucher ihre Wünsche notieren können. Die Handlung selbst ist bewusst niedrigschwellig: Jeder kann seinen Wunsch aufschreiben und an einen Ast des Baumes hängen. Die Zettel werden nicht gelesen oder ausgewertet. Die Wirkung des Kunstwerkes liegt allein in der symbolischen Sammlung und im sichtbaren Ausdruck von Hoffnung und Sehnsucht.
Die Wünsche werden also zu einem kollektiven Kunstwerk, das über die Zeit wächst. Viele der gesammelten Zettel werden später nach Island gebracht, wo sie am Fuße des Imagine Peace Tower aufbewahrt werden. Es ist ein Denkmal, das Yoko Ono 2007 auf der Insel Viðey errichten ließ. Dort ruhen die Wünsche als stilles Archiv der globalen Sehnsucht nach Frieden.
Was ist die Botschaft von Yoko Ono’s Kunstwerk?
Der Wish Tree ist weit mehr als ein Baum, an dem Zettel hängen – er ist eine kollektive Geste, die Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbindet. Jeder einzelne Wunsch, so klein oder persönlich er auch sein mag, trägt zu einem größeren Ganzen bei. In der Summe entsteht ein eindrucksvolles Bild der Hoffnung, des Friedens und der Sehnsucht nach einer besseren Welt.
Das Kunstwerk lebt von der Beteiligung der Menschen, und es zeigt zugleich, wie individuelle Stimmen zusammenwirken, um eine spürbare Wirkung zu entfalten. Durch die einfache Handlung, einen Wunsch aufzuschreiben und an einen Zweig zu hängen, wird der Besucher Teil einer globalen Friedensbotschaft. Der Wunschbaum ist somit zu einem Symbol der Verbundenheit und des gemeinsamen Strebens nach positiven Veränderungen geworden. Gleichzeitig zeigt er auf stille und kraftvolle Weise die Wirkung von Hoffnung und Mitmenschlichkeit..
Der Wish Tree ist kein abgeschlossenes Projekt. Immer neue Installationen entstehen und laden Menschen weltweit dazu ein, ihre Hoffnung in Worte zu fassen und an einen Baum zu hängen.
Wo waren Wish Trees schon überall auf der Welt zu sehen?
Yoko Ono hat Wish Trees seit den Anfängen der Kunstaktion an zahlreichen Orten weltweit aufgestellt. Vor 1996 gab es erste frühe Aktionen in Finnland, bevor die offizielle Reihe begann. 1996 folgte Alicante in Valencia, Spanien, mit einem Granatapfelbaum. Im Jahr 2002 stellte Yoko Ono einen Wish Tree im SFMoMA in San Francisco auf und zusätzlich in Exeter, England. Hier eine weitere Auswahl von Standorten.
Venedig, Washington, São Paulo, Pasadena, Tokio
2003 schenkte Yoko Ono der Peggy Guggenheim Collection in Venedig einen Olivenbaum als permanente Installation mit dem Titel Wish Tree Venice. 2007 entstand ein Wish Tree in den Gärten des Hirshhorn Museums in Washington, D.C. aus einem Dogwood-Baum und gleichzeitig ein weiteres Werk in São Paulo, Brasilien. Im Jahr 2008 wurde eine Wish Tree-Installation aus 21 Crepe-Myrte-Bäumen im One Colorado Shopping Center in Pasadena, Kalifornien, aufgestellt. 2009 folgten zwei Zitronenbäume auf dem Campus der Stanford University in Palo Alto, Kalifornien, und ein weiterer Baum in Tokio, Japan.
New York, Dublin, London, Sydney, Buenos Aires
2010 gab es einen Wish Tree vor dem Museum of Modern Art in New York City zu sehen. 2012 entstand ein Wish Tree im Zuccotti Park in New York City. Im gleichen Jahr folgten ein Wish Tree in Dublin, Irland, und ein weiterer in den Serpentine Galleries in London. Zwischen 2012 und 2013 war ein Wish Tree im Brooklyn Museum in New York zu sehen. 2013 folgten ein Baum im Saint Louis Art Museum und in Sydney, Australien, im Museum of Contemporary Art mit sechs Eukalyptusbäumen als Wish Tree for Sydney. 2016 folgte eine Installation in Buenos Aires, Argentinien.
Liverpool, Bad Homburg & KRASS e.V. in Düsseldorf
2019 folgte ein Apfelbaum im Rahmen der Blickachsen in Bad Homburg vor der Höhe, Deutschland. 2022 präsentierte Yoko Ono einen Wish Tree mit einem Olivenbaum im Yoko Ono Lennon Centre in Liverpool, Großbritannien, temporär installiert. 2024 entstanden temporäre Installationen in der Tate Modern in London mit einem Olivenbaum als Wish Trees for London und in der Park Avenue Armory in New York City.
Seit 2025 hat auch KRASS e.V. in Düsseldorf einen eigenen Wish Tree, als dauerhafte Heimat für den Olivenbaum aus der Sammlung der Kunstsammlung NRW. 🙂
Und wer ist Yoko Ono?
Yoko Ono wurde am 18. Februar 1933 in Tokio, Japan, geboren. Sie ist eine bekannte Künstlerin, Musikerin und Aktivistin, die sich für Frieden und soziale Veränderungen einsetzt. Schon als Kind interessierte sie sich für Kunst, Musik und Literatur, und dieses Interesse prägt ihr Werk bis heute.
In den 1960er-Jahren wurde Ono ein wichtiger Teil der Fluxus-Bewegung. Diese Kunstrichtung brach mit alten Regeln und verband Kunst, Musik und Performance. Ono machte viele ungewöhnliche Projekte, Filme und Installationen, bei denen oft die Besucher selbst mitmachen konnten. Ihre Kunst hinterfragt die Gesellschaft, Gewalt, Kommunikation und die Rolle des Einzelnen.
International bekannt wurde sie vor allem durch ihre Beziehung zu John Lennon von den Beatles. Die beiden heirateten 1969 und setzten sich gemeinsam für Frieden ein, zum Beispiel durch die „Bed-Ins for Peace“ während des Vietnamkriegs. Ono machte auch Musik, veröffentlichte eigene Alben und arbeitete eng mit Lennon zusammen.
Ein besonderes Merkmal von Yoko Onos Arbeit ist, dass Menschen aktiv daran teilnehmen können. Ein Beispiel dafür ist der Wish Tree. Besucher schreiben ihre Wünsche auf Zettel und hängen sie an einen Baum. So wird das Kunstwerk lebendig und verbindet Menschen weltweit.
Auch heute ist Yoko Ono noch aktiv. Sie zeigt ihre Werke in Museen und bei Ausstellungen auf der ganzen Welt und engagiert sich für soziale Projekte. Ihr Ziel ist es, dass Kunst nicht nur gesehen oder gehört wird, sondern eine Wirkung auf die Menschen hat und die Welt ein Stück besser macht.