Ein medienpädagogisches Jugendkurzfilmprojekt
Der Projektauftakt fand am 30. September statt. Noch während wir den Jugendlichen den Rahmen und die Möglichkeiten des Kurzfilmprojektes erklärten, sprudelten die ersten Ideen.
An diesem Tag waren viele weibliche Teilnehmer*innen anwesend, es vielen die Stichworte Gruselfilm, Angst auf dem dunklen Heimweg und jede erzählte von ihren Erfahrungen, Gefühlen, Ängsten. Wir stellten fest, dass das Gefühl sich im Dunkeln unsicher zu fühlen alle Jugendlichen betraf, auch die Jungs. (Altersgruppe 14 bis 18 Jahre) Wir forderten die Teilnehmer*innen auf, Fotos, Videos von ihren Heimwegen zu machen und Szenen ihrer Angst zu skizzieren. Wir legten großen Wert auf Eigeninitiative und Eigenverantwortung.
Es begann ein reger Austausch, „kennst du das auch?“ Es tat den Jugendlichen gut sich über ihre Ängste und Probleme auszutauschen und zu spüren, dass sie nicht alleine damit waren.
Wir hatten unseren Titel „Schritte im Dunkeln“ und viele Ideen. Möglichst alle Erfahrungen sollten in unserem Kurzfilmprojekt verwirklicht werden. Von den Medienpädagogen (Drehbuchautor, Regisseur) wurden den Teilnehmer*innen die Wichtigkeit von Storyboard, Dramatik, Dokumentation, Spannung vermittelt.
Ein Drehbuch entstand in dem wir nach dem roten Faden für die vielen Szenen suchten. Parallel fanden Drehort Besichtigungen und Darsteller Suche statt. Wer will was machen? Ich will spielen! Ich mach Maske! Ich will Regie, aber nicht alleine!
Wir hatten viele Gewerke zu besetzen: Storyboard, Drehbuch, Shotlist, Drehplan, Schauspieler, Regie, Continuity, Aufnahmeleitung, Kamera, Licht, Ton, Location, Scout, Requisite, Kostüm, Maske, Filmmusik, Postproduction, Layout, Presse, Soziale Medien
Wir waren froh, dass wir so schnell vorankamen, denn die Corona Fallzahlen begannen zu steigen und die nächsten Kontaktbeschränkungen waren zu befürchten. Die Herbstferien standen an und wir beschlossen in der 2. Ferienwoche zu drehen. Bis dahin musste alles startklar sein. Zum Glück hatten wir 4 Dozenten Medien/Musikpädagoge, Drehbuch/Regisseur, Kameramann und Bühnen/Kostümbildnerin. Wir teilten in konzentrierte Wunschgruppen auf, Workshops fanden digital oder in kleinen Gruppen in der ersten Herbstferienwoche statt. Alle erarbeiteten Ergebnisse wurden digital auf Teams gesammelt.
Die Drehgenehmigung für die Straßenbahn und den Wendehammer fehlt noch. Erteilt!
Aber alles mit Schutzmaske.
Am letzten Ferientag war alles abgedreht. Alle waren sehr zufrieden und froh, denn ab nächsten Montag galten die ersten Kontaktbeschränkungen. Am nächsten Tag kam das OK vom Kameramann: Material ist gut.
Post Produktion „was das denn“
Jetzt ging es an den Rohschnitt. Das ganze Material wurde online für alle bereit gestellt und gesichtet. Der Sound und die Musik fehlte noch. Tonaufnahmen und Soundeffekte für den selbst produzierten Soundtrack wurden von der Band im Tonstudio aufgenommen.
Als Filmbearbeitungs- und Schnittprogramm hatten wir uns für DaVinci Resolve entschieden. Ein Vollprofi Programm und dazu kostenlos: Editing, Cutting, Color Korrektur, Visual Effekte, Audio Musik und Soundeffekte. Außerdem bietet das Programm eine Menge Tutorials für alle, die tiefer einsteigen wollen.
Eigentlich war geplant im KRASSen MediaLab die Workshops abzuhalten. Doch wegen der Corona Kontaktbeschränkungen, mussten jetzt alle Workshops digital stattfinden. Technisch zwar möglich, leider fehlte es bei den Teilnehmer*innen an entsprechenden Endgeräten zum parallelen Mitarbeiten, und sie konnten nur zuschauen, aber entscheiden. Alle Zwischenstufen wurden hochgeladen und veröffentlicht, dass die Teilnehmer*innen, die für Klausuren lernen mussten, auf dem Laufenden bleiben konnten. Überhaupt stöhnten alle Teilnehmer*innen über die Flut von Hausaufgaben und Lerninhalten für bis zu drei Prüfungen pro Woche.
Da durch Corona auch die Premiere in einem Filmkunst Kino ausfiel, beschlossen wir, eine digitale Präsentation über YouTube und die Teilnahme an Kurzfilm Festivals. Wir brauchten Pressetext, Schriftzug, Filmplakat, DVD Cover…
DVD Cover „Schritte im Dunkeln“
Premiere
Die Präsentation fand auf YouTube am 27. Dezember 2020 um 18.00 Uhr statt. Sie wurde über alle Kanäle der sozialen Medien beworben und über die Netzwerke aller Teilnehmer*innen und traf auf großen Beifall und Lob der Zuschauer. Die live Filmkunstkino Präsentation wird sobald möglich nachgeholt. Der Kurzfilm wird bei Festivals eingereicht.